Plansammlung

Etwa 14 000 Pläne (16.-Anf. 19.Jh.). Die Plansammlung ist streng genommen keine Sammlung, sondern ein lagerungstechnisch bedingter Selekt meist großformatiger Pläne (= handgezeichnete Karten), die aus konservatorischen Gründen ihrem ursprünglichen Aktenzusammenhang entnommen, aufgefaltet und in Planschränken gesondert aufbewahrt werden. Die Anlage der Plansammlung wie auch die Begriffe gehen auf die Zeit um 1800 zurück; der Bestand korrespondiert mit den Amtsbüchern und Aktenbeständen der Abteilung Ältere Bestände.

Dem Repertorium ist ein ausführliches geographisches Register beigegeben; demnach betreffen etwa 300 handgezeichnete Karten insbesondere Salzburg und Tirol (Sbg) , (Sdt/AA) , (Tir) . Abgesehen von vielen Einzelstücken sind folgende Gruppen zu nennen: Innkarten (PlSlg. 428-447), Ämter- und Waldkarten (PlSlg. 547, 548, 8885-8909) sowohl für Nord- wie Südtirol (Sdt/AA) , (Tir) ; Besitz des Klosters Tegernsee in Südtirol (PlSlg. 9016-9018) (Sdt/AA) ; Einzelkarten für Gebiete des von 1808-1810 bayerischen Etschkreises und angrenzende Gebiete des Eisackkreises, z.B. Castelfondo, Kaltern, Tramin, Kurtatsch, Bozen, Karneid, Deutschnofen, Buchenstein, Ampezzo, Trento, Salurn, Segonzano, Grumes, Windischmatrei, Val di Fassa, Pergine, Levico, Arco, Rovereto, Riva u.a. (PlSlg. 9022-9039) (Sdt/AA) , (Trie) .

Durch die zeitweilige Zugehörigkeit Salzburgs zum Königreich Bayern bedingt, sind nicht wenige Stücke aus dem Salzburger Mappierungsbüro in die Plansammlung gelangt, darunter die Übersichtskarte des Erzstifts Salzburg von Fürstaller (PlSlg. 8360) (Sbg) sowie die Zillertalkarte von Hilarius Duvivier von 1630 (PlSlg. 2387, weitere Ausfertigung im Tiroler Landesarchiv) (Tir) . Karten über Gerichte und Grenzen des Erzstifts Salzburg finden sich in den annähernd geschlossenen Nummerngruppen PlSlg. 477-518, 2354-2387, 8334-8460, 8743-8784 (Sbg) . Für Tirol sei u.a. auf die Darstellung des Inntals mit der bayerisch-tirolischen Grenze von Kiefersfelden bis Erl, 1576 (PlSlg. 2414) verwiesen (Tir) .

Die Plansammlung enthält neben geographischen Karten auch viele Architekturzeichnungen, darunter auch diejenigen aus dem Archiv der Oberdeutschen Jesuitenprovinz sowie anderer Ordensgemeinschaften, z.B. der Theatiner. Die handgezeichneten geographischen Karten vor 1651 sind erschlossen durch EDGAR KRAUSEN, Die handgezeichneten Karten im Bayerischen Hauptstaatsarchiv sowie in den Staatsarchiven Amberg und Neuburg a.d. Donau bis 1650 (Bayerische Archivinventare 37), Neustadt a.d. Aisch 1973 (im Register Hinweise auf (Sbg) , (Tir) , (Vorarl) ); ein Teil der Architekturzeichnungen durch GABRIELE DISCHINGER, Zeichnungen zu kirchlichen Bauten bis 1803 im Bayerischen Hauptstaatsarchiv (Architekturzeichnungen in den Staatlichen Archiven Bayerns 1), 2Bde., Wiesbaden 1988.