Österreich, Bundesland Vorarlberg
Wappen   Vorarlberger Landesarchiv Bregenz
1.3 Zuständigkeit und Organisation: Historische Zuständigkeit - Archivgeschichte

Vorarlberg (bis 1814 mit den Gerichten Simmerberg, Grünenbach, Altenburg, Kellhöfe und der Herrschaft Hohenegg).
Das Vorarlberger Landesarchiv wurde 1898 auf eine Initiative des Landesausschusses hin gegründet, nachdem ein Jahr zuvor die Überführung zahlreicher Bestände Vorarlberger Provenienz nach Innsbruck geplant war. Bis dahin wurden einige Aufgaben des Archivs durch den 1857 gegründeten Museumsverein wahrgenommen. Die Einrichtung des Landesarchivs stand in engem Zusammenhang mit den Bemühungen, Vorarlberg von Tirol, dem es bis 1752 sowie von 1782 bis 1918 verwaltungsmäßig zugehörte, zu lösen. Als Landesarchivar wurde Viktor Kleiner bestellt. Bereits in der ersten Zeit seines Bestehens gelang durch die Übernahme von Teilen des landständischen Archivs sowie von Schriftgut aus den staatlichen Behörden ebenso wie aus Gemeinden und Pfarren, von aufgehobenen Klöstern und aufgelösten Verwaltungseinheiten der Ausbau des Landesarchivs zu einem Vorarlberger Zentralarchiv. Wichtige Archivalien wurden auch vom Statthalterei-Archiv in Innsbruck überlassen, dessen Direktor Dr. Michael Mayr beim Aufbau des Vorarlberger Landesarchivs wertvolle Hilfe leistete. 1904 wurde dem Archiv die Landesbibliothek angeschlossen (bis 1977). Die Archivalien fanden vorläufig Unterbringung in der sogenannten alten Seekaserne, Inselstraße. 1933 konnte das an das alte Landhaus in der Kirchstraße angebaute Magazingebäude bezogen werden. Das Vorarlberger Landesarchiv hatte damit seine bis heute in Verwendung stehende Heimstätte gefunden, der 2002/03 ein moderner, dreigeschossiger Tiefspeicher beigegeben wurde. Während der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft, die Vorarlberg mit Tirol zum Gau Tirol-Vorarlberg verband, wurde das Landesarchiv zu einer Zweigstelle des Reichsgauarchivs Innsbruck. Unter den Nachfolgern Viktor Kleiners - Dr. Meinrad Tiefenthaler (1939-1963), Dr. Ludwig Welti (1963-1969) und Prof. DDr. Karl Heinz Burmeister (1969-2001) und Prof. Dr. Alois Niederstätter (seit 2002) - trat neben der Vermehrung der Bestände vor allem deren Erschließung und wissenschaftliche Bearbeitung in den Vordergrund.

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