Svizzera, Canton San Gallo
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5.3 Fondi d'archivio: Fondi relativi alle regioni Arge Alp

Zahlreiche Ortschaften Bayerns und Vorarlbergs im alemannischen Raum werden in den frühen Traditions- und Herrscherurkunden des 7. bis 10.Jh. erstmals erwähnt.

Als St. Galler Besitz sind in den frühen Traditionsurkunden folgende bayerische Orte zu nennen: Balzhofen, Dietfurt, Eggatsweiler, Fischen, Frauenzell, Heimhofen, Hettisried, Lindenberg, Mittelhofen, Mitten, Myweiler, Niederpappenheim, Oberstaufen, Opfenbach, Pappenheim, Rauhenzell, Reitnau, Rickenbach, Schambach, Stiefenhofen, Waltrams, Wengen, Weiler und Scheidegg (Bayr) ; als sogenannte Actum-Orte kommen hinzu Forchheim, Wasserburg und Weiler (Bayr) .

Auch in Vorarlberg ist früher St. Galler Besitz belegt: Altenstadt, Bludenz, Brederis, Bregenz, Dornbirn, Dums, Gwiggen, Höchst, Hohenweiler, Klaus, Lauterach, Leiblach, Lustenau, Nüziders, Rankweil, Ranshofen, Röthis, Schlins, Viktorsberg, Ziegelbach (Vorarl) ; als sogenannte Actum-Orte kommen vor: Bregenz, Bürs, Höchst, Leiblach, Lustenau, Nüziders, Rankweil, Ranshofen, Röthis, Schlins (Vorarl) . Es handelt sich hier vor allem um Besitz, der nur in diesen frühen Urkunden und später nicht mehr belegt ist. Verkaufsurkunden sind kaum erhalten. Eine Ausnahme bildet Röthis, das im 15.Jh. an das Churer Domkapitel veräußert wurde (Grabü) . Hinzuweisen ist auf den geschlossenen Bestand der von einem Folkwin stammenden rätischen Urkunden des 9.Jh. (Vorarl) . Die älteste in Vorarlberg ausgestellte und Besitz um Bregenz berührende Urkunde von 802 liegt im Stiftsarchiv St. Gallen (Vorarl) . Als königliches Lehen ist in den Akten-, Urkunden-, Bücher- und Lehenbeständen bis in die Neuzeit Weiler im Allgäu nördlich von Bregenz zu erwähnen (Bayr) . Höchst, das mit dem linksrheinischen St. Margarethen zeitweise eine politische Einheit bildete, ist mit zahlreichen Bezügen in den Akten der Neuzeit vertreten (Vorarl) . Die Bregenzer Herrschaft berühren auch Urkunden der Jahre 1338 bis 1735 in den Abteilungen PP 2, PP 3, CCC 1 (St. Galler Lehen u.a. in Lustenau, Höchst, Gaißau u.a.), FFF 2, 3 (u.a. Lehen des Lindauer Spitals und des Gotteshauses Löwenthal) (Bayr) , FFF 4 (St. Galler Lehen in der Herrschaft Bregenz) (Vorarl) .

In den Rubriken 14-28 des Aktenarchivs findet sich Schriftgut zu den auswärtigen Beziehungen (einschließlich Handel) der Fürstabtei St. Gallen u.a. zu Spanien-Mailand (1604-1707) (Lom) . Rubrik 30 (inkorporierte Klöster) betrifft auch Massino am Lago Maggiore (Lom) . Rubrik 152 enthält Akten zu der St. Gallen inkorporierten Pfarrei Wasserburg (Bodensee) (Bayr) und Rubrik 144 zu Adel und Ritterschaft in Schwaben, darunter die Familien Bodman, Hundpiss, Montfort, Prassberg, Ratzenriet, Schellenberg und Syrgenstein (Bayr) .

1555 wurde der Fürstabtei St. Gallen die Abtei St. Johann im Thurtal inkorporiert, die eine Reihe von Besitzungen in Vorarlberg (Klaus, Kalchern, Feldkirch) besaß (Vorarl) .

Die im 8.Jh. gegründete Abtei Pfäfers hatte auch in Vorarlberg, besonders in Rankweil und in der Feldkircher Gegend, verschiedene Besitzungen, was durch urbarielle Einträge im Verbrüderungsbuch "Liber Viventium" (Cod. Fab. 1) und auf Rödeln sowie auch urkundenmäßig seit dem Spätmittelalter seinen Niederschlag gefunden hat (Vorarl) . Als ursprünglich rätisches Kloster hatte Pfäfers umfangreichen Besitz in Graubünden und im rätischen Teil von Vorarlberg. In Graubünden gehörten zur Pfäferser Besitzlandschaft Fläsch, Maienfeld, Malans, Igis, Untervaz, Domat/Ems, Flims, Siat, Ladir, Ruschein, Mons und weiterer Streubesitz wie z.B. am Splügen (Grabü) . Die größeren Komplexe haben Aufnahme in die Urbare des 15. bis 18.Jhs. gefunden, vieles ist urkundlich nachgewiesen. Nach Aussage des churrätischen Reichsguturbars besaß Pfäfers auch Güter in Nals und Morter im Vinschgau (Sdt) .

Im Verbrüderungsbuch von St. Gallen finden sich Listen von Mönchen aus Disentis (Grabü) , in dem von Pfäfers (Liber Viventium Fabariensis, angelegt im 9.Jh.) von Mitgliedern verbrüderter Kommunitäten und von Wohltätern aus Disentis (Grabü) , Müstair (Grabü) , Biasca (Tic) , Sant'Abbondio-Como und Civate bei Lecco am Comer See (Lom) .

Aus der personalen Zusammensetzung der Abtei, die ein der Eidgenossenschaft "Zugewandter Ort" war, resultieren schließlich eine Reihe von Bezügen in den süddeutsch-österreichischen und in den lombardischen Raum hinein und somit zu verschiedenen Ländern der Arge Alp. Genauere Hinweise kann das Profeßbuch von P. Rudolf Henggeler geben. Auch aus der Tatsache, daß St. Galler und Pfäferser Mönche an katholischen Universitäten wie Dillingen und Ingolstadt (Bayr) sowie Salzburg (Sbg) studierten, sind Beziehungen dieser Klöster zu benachbarten Ländern der Arge Alp herzuleiten.

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